Das Schreiben ist

Paul Blau

Das Schreiben ist ein mieses Geschäft, ist ein lumpiger Nachtjob, bei dem die Schönheit dich immer wieder angreift, um dir ihre Klauen ins Fleisch zu schlagen, und du kannst nicht anders, kannst dich ihrer nicht erwehren, verbrauchst Unmengen von Papier, müllst all deine Zustände damit voll, es gibt keinen Schutz, und nur betörende Substanzen retten dich darüber hinweg, dass du wieder einmal am Leben vorbeitreibst. Die Fenster sind voll von Perlen, und bei genauerem Hinsehen entpuppen sie sich oft doch nur als Regentropfen. Du hast dir dieses Zimmer erfunden, um endlich frei zu sein. Und nun? Es dringen die Träume zu dir vor, um dich in ihren Bann zu ziehen, wie auch immer sie zu dir sprechen, du musst sie beherzigen und etwas mit ihnen beginnen. Da sitzt du vor deinen Zeilen, dabei würdest du so gerne einfach einmal sagen, ahoi, ich steche in See, ich habe nichts gewusst, ich will nichts mehr wissen, ich will mich dem zuwenden, was da unten geschieht in den Straßen, auf den Plätzen, zwischen den Bildern. So aber verfängst du dich wie in deinem Schicksal, und du bleibst der ewige, kleine Narr, dem nicht mehr zu helfen ist. Nur der Schlaf rettet dich für Momente aus der eigenen Tragik heraus, aber möglicherweise verirrst du dich auch dort. Du kannst das Feuer nicht zurückschmeißen in den Krater des Vulkans. Hat es dich erst einmal erfasst, dann gibt es keine Rettung mehr. Es zieht dich nach innen, hinein in diese Mitte, in der du selber brennst.

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